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Über die Wegschaffung der Leichen informiert das folgende Dokument

1. In der Zeit vom 7. Bis zum 12.9.1943 sind in Plötzensee über 250 Todesurteile vollstreckt. Die Wegschaffung der Leichen hat das anatomische Institut übernommen. Sie ist im wesentlichen durchgeführt durch die Institutsdiener Pachali und Schwalbe. Die Arbeit war umso unangenehmer, als ein großer Teil der Leichen mehrere Tage im Freien (zeitweise im Regen) liegen mußte. Der Oberinspektor Eichhorn (beim Generalstaatsanwalt beim Landgericht Berlin), der über Einzelheiten weitere Auskünfte geben könnte, hat angeregt, den beiden Institutsdienern aus Justizmitteln eine besondere Zuwendung in Geld zu kommen zu lassen.

Nach Rücksprache mit Herrn Ministerialrat Anders habe ich Herrn Oberinspektor Eichhorn gebeten, bei dem Leiter des anatomischen Instituts anzufragen, ob Bedenken bestehen, wenn dem Institut aus Justizmitteln eine Zuwendung von 400 RM überweisen wird mit der Bitte, das Geld an die beteiligten Institutsdiener zu verteilen.

Herr Oberinspektor Eichhorn hat mit Herrn Professor Dr. Stüwe, dem Leiter des anatomisch-biologischen Instituts der Universität Berlin, Berlin NW 7, Luisenstr.56, gesprochen. Dieser hat gegen den vorgeschlagenen Weg keine Bedenken.


2. Herrn Ministerialdirigenten Mettgenberg m.d.B.u.K.


3. Herrn Ministerialrat Anders unter der Bezugnahme auf die fernmündliche Rücksprache mit dem Anheimgeben der weiteren Veranlassung übersandt.

Abteilung IV würde eine Zuwendung an die beiden Institutsdiener sehr begrüßen. Die Arbeit lag im Interesse der Justiz.


Berlin, den 15. September 1943

Dokument, Gedenkstätte Plötzensee




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