Programmheft zu
Kreiten's Passion
Rudi Martinus van Dijk |
Rudi Martinus van Dijk zählt zu jenen Komponisten, die sich nicht in vorgegebene Systematiken eingrenzen lassen. Stilistische Offenheit ist für ihn eine Grundvoraussetzung authentischen Musizierens - eine Einstellung, die ihn mit kompositorischen Vorbildern wie Alban Berg, Benjamin Britten, Hans Werner Henze, Michael Tippett und Frank Martin verbindet. Sie verdankt sich aber auch einem Lebenslauf, der den Komponisten durch die verschiedensten Kulturkreise diesseits und jenseits des Atlantiks führte. 1932 in Culemborg geboren, studierte van Dijk am Königlichen Konservatorium in Den Haag bei Hendrik Andriessen und Léon Orthel. Sein öffentliches Debüt als Komponist gab er mit 19 Jahren, als seine Sonatane für Klavier bei den Internationalen Gaudeamus Musikwochen aufgeführt wurde. 1953 emigrierte er nach Kanada, wo er u.a. Schüler des amerikanischen Komponisten Roy Harris wurde. Stipendien ermöglichten ihm darüber hinaus Studienaufenthalte in Paris bei dem Schönberg-Schüler Max Deutsch und in London bei Kendall Taylor. In den 50er und 60er Jahren arbeitete er regelmäßg als Komponist und Pianist für die Canadian Broadcasting Corporation (CBC). 1964-66 war van Dijk bei der BBC in London aktiv, wo er sich vor allem um pägogische Fernsehprogramme kümmerte, die weltweit übertragen wurden. 1966 erhielt er seine erste Dozentenstelle für Komposition und Klavier am Royal Conservatory of Music in Toronto. Von da an konzentrierte er sich vor allem auf das Unterrichten: 1972 wurde er als Lehrer für Komposition und Orchestrierung an die Universität von Indiana (USA) und in ähnlicher Funktion an das Berklee College of Music in Boston berufen. Erst 1985 kehrte van Dijk nach Europa zurück. Nachdem er ein Jahr in Südspanien verbracht hatte, ließ er sich in England nieder, wo er composer-in-residence an der Darlington Hall wurde. Heute widmet er sich ausschließlich dem Komponieren. Van Dijks Werke werden insbesondere in Großbritannien, den Niederlanden, Kanada und den USA vielfach gespielt: wie z.B. die Sinfonia concertante für Flöte, Schlagzeug, Harfe und Streichorchester (1963), The Shadowmaker für Bariton und großes Orchester (1977), geschrieben für den berühmten Bariton Victor Braun, und die Irish Symphony (1990). Weitere Hauptwerke sind die Konzerte für Violine (1984) und Klavier (1994). Die Royal Festival Hall London widmete Rudi Martinus van Dijk im März 2003 ein Portraitkonzert mit Kammermusikwerken wie der Sonatine für Klavier (1951 ), der Violinsonate (1995) und dem Streichquartett (1998). Umfassende Informationen sowie Klangbeispiele aus seinen wichtigsten Werken bietet die Webseite des Komponisten: www.rudimartinusvandijk.com |