Hitler lehnte Gnadenerweise meist ab
Dies Dokument zeigt das im Falle “Rote Kapelle”
D E R F Ü H R E R Führerhauptquartier, den 21.7.1943
An den Chef des Oberkommandos der Wehrmacht.
Betr.: Gnadensachen von 17 vom Reichsgericht im Strafsachenkomplex „Rote Kapelle“ zum Tode und zum dauernden Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte Verurteilten:
Angestellter Karl B ö h m e, Urteil vom 20.1.1943, wegen Vorbereitung zum Hochverrat in Tateinheit mit Feindbegünstigung und wegen Beihilfe zur Spionage;
Fräser Stanislaus W e s o l e k, Urteil vom 10.2.1943, wegen Beihilfe zur Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens und zur Spionage;
Rentner Emil H ü b n e r , Urteil vom 10.2.1943, wegen Beihilfe zur Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens und zur Spionage;
Schriftsteller Adam K u c k h o f f, Urteil vom 3.2.1943, wegen Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens und wegen Feindbegünstigung;
Ehefrau Frieda W e s o l e k, Urteil vom 10.2.1943, wegen Beihilfe zur Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens und zur Spionage;
Studentin Ursula G ö t z e, Urteil vom 18.1.1943, wegen Vorbereitung zum Hochverrat und wegen Feindbegünstigung;
Telefonistin Marie T e r w i e l , Urteil vom 26.1.1943, wegen Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens und wegen Feindbegünstigung;
Tänzerin Oda S c h o t t m ü l l e r, Urteil vom 20.1.1943, wegen Beihilfe zur Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens und zur Feindbegünstigung;
Ehefrau Rose S c h l ö s i n g e r, Urteil vom 20.1.1943, wegen Spionage;
Ehefrau Hilda C o p p i, Urteil vom 20.1.1943, wegen Vorbereitung zum Hochverrat in Tateinheit mit Feindbegünstigung, Spionage und Rundfunkverbrechen;
Stenotypistin Kläre S c h a b b e l, Urteil vom 30.1.1943, wegen Feindbegünstigung;
Abteilungsleiterin Else I m m e, Urteil vom 30.1.1943, wegen Feindbegünstigung;
Wissenschaftliche Assistentin Eva B u c h, Urteil vom 3.2.1943, wegen Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens und Feindbegünstigung;
Geschäftsinhaberin Anna K r a u s s, Urteil vom 12.2.1943, wegen Zersetzung der Wehrkraft;
Ehefrau Ingeborg K u m e r o w, Urteil vom 27.1.1943, wegen Beihilfe zur Spionage;
Keramikerin Cato B o n t j e s van B e e k, Urteil vom 18.1.1943, wegen Beihilfe zur Vorbereitung des Hochverrats und zur Feindbegünstigung;
Schülerin Liane B e r k o w i t z, Urteil vom 18.1.1943, wegen Beihilfe zur Vorbereitung des Hochverrats und zur Feindbegünstigung.
Ich lehne einen Gnadenerweis ab.
A. Hitler
Der Chef des Oberkommandos der Wehrmacht
Keitel