Karlrobert Kreiten
Der Künstler und Pianist
Karlrobert Kreiten hatte schon mit elf Jahren Aufsehen erregt, als er Mozarts A-dur-Klavierkonzert in einer Rundfunkübertragung aus dem Planetarium der Stadt Düsseldorf spielte.
Mit 13 Jahren studierte er an der Musikhochschule in Köln.
Im 2. Internationalen Wettbewerb für Gesang und Klavier 1933 in Wien wurde er mit der „Silbernen Ehrenplakette“ ausgezeichnet. Im selben Jahr errang er in Berlin den „Großen Mendelssohn-Preis“ und spielte unter Hermann Abendroth.
Nach zwei Jahren Studium in Wien schloß er seine Ausbildung bei Claudio Arrau ab.
Seine Wiener Lehrerin, Hedwig Rosenthal-Kanner, folgte Ende der dreißiger Jahre einem Ruf in die USA und riet auch ihm, dorthin zu kommen. Doch er hörte nicht auf seine wohlmeinende Lehrerin; er wollte erst in Europa noch besser, noch berühmter werden, bevor er den Sprung auf den andern Kontinent wagte.
Zunächst zog er auf Furtwänglers Rat nach Berlin, zusammen mit seiner Schwester. Die Großmutter folgte und war Kreitens »Finanzminister«, wie der Vater später in seinem Buch “Tod eines Pianisten” über seinen Sohn berichtete.
Im März 1943 sollte der gemeinsame Umzug in eine größere Wohnung erfolgen.
(aus: Helga Schubert. Judasfrauen. dtv-Taschenbuch 1490, S.87/88)